Kurt Waldheim

österreichischer Politiker; Außenminister 1968-1970; Generalsekretär der UNO 1972-1981; Bundespräsident 1986-1992, blieb als Bundespräsident wegen Kontroverse um seine NS-Vergangenheit international isoliert

* 21. Dezember 1918 St. Andrä-Wördern

† 14. Juni 2007 Wien

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/2007

vom 29. September 2007 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 40/2018

Herkunft

Kurt Waldheim wurde 1918 als Sohn eines Lehrers und Schulinspektors in St. Andrä-Wördern (Niederösterreich) geboren. Der Vater hieß ursprünglich Vaclavec und ließ seinen Namen eindeutschen.

Ausbildung

Nach dem Abitur meldete sich W. freiwillig zum Militärdienst und studierte mit dem Berufsziel Diplomat 1937-1938 an der Konsularakademie und dann an der Universität Wien Jura. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam als Leutnant (seit Dez. 1940) zu einer Kavallerie-Aufklärungseinheit bei der 45. Infanteriedivision. Mit seiner Division nahm er am Russlandfeldzug teil und wurde im Dez. 1941 verwundet. Nach Lazarettaufenthalten in Frankfurt/Oder und Wien kam er im April 1942 als Ordonnanzoffizier zu einem Armeestab nach Westbosnien und war u. a. als Verbindungsoffizier zu den italienischen Besatzungstruppen eingesetzt. Ab April 1943 gehörte er als Ordonnanzoffizier der Heeresgruppe E an, deren Stab in Saloniki/Nordgriechenland lag. 1944 schloss W. sein Jurastudium ab und promovierte zum Dr. jur. Im Frühjahr 1945 wurde er nach Triest versetzt und ...